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Von 1961 bis 1964 war die Borgward Arabella bei Wiking im Programm, keine lange Zeit also, sodass die Anzahl der Varianten überschaubar bleibt. Eigentlich war es eine Lloyd Arabella, und das Vorbild wurde von 1959 bis 1961 hergestellt. Die Lloyd Motorenwerke G.m.b.H. in Bremen gehörte zur Borgward-Gruppe. Ab 1960 gab es eine Luxus-Ausführung des Fahrzeugs, eine Arabella de Luxe, die allerdings nicht mehr unter dem Firmennamen Lloyd, sondern als Borgward Arabella de Luxe vertrieben wurde. An dieser Bezeichnung dürfte sich Friedrich Peltzer bei der Namensgebung für das Wiking-Modell orientiert haben.

Ausgerechnet im Jahr des ersten Erscheinens des Wiking-Modells ging Borgward unter seltsamen Umständen in den Konkurs. In den Jahren bis 1963 wurden zwar aus vorhandenen Teilen noch insgesamt 2000 Arabella-Modelle gefertigt und ausgeliefert - von 1959 bis 1961 waren hingegen ca. 45.000 Fahrzeuge ausgeliefert worden -, aber dennoch verschwand die Arabella langsam wieder aus dem Straßenbild. Damit mag sich erklären, warum dem Modell auch bei Wiking kein langes Leben beschieden war.


1. Bauteile und Bemalungen

Das Wiking-Modell besteht aus insgesamt drei Bauteilen: Der Karosserie, der Verglasung und der Bodenplatte. Diese Bauteile blieben während der gesamten Produktionszeit unverändert, sodass es keine unterschiedlichen Formvarianten gibt.


Ansicht von vorn

Die Verglasung ist grundsätzlich getönt, Scheinwerfer und Kühlergrill sind silbern bemalt.

Bei der Bemalung der Rückleuchten verwendete man immer einen dunklen Orangefarbton.

Bei den meisten der mir vorliegenden Modelle, die aus unterschiedlichen Quellen stammen, sind die hinteren Kennzeichen ebenso wie die vorderen unbemalt. Sowohl der Gelbe Katalog als auch Carsten Saures Handbuch der alten Modelle geben ausschließlich bemalte hintere Kennzeichen an. Lange Zeit war es mir allerdings nicht gelungen, ein Modell mit bemaltem hinteren Kennzeichen zu entdecken, weshalb ich davon ausging, dass die Katalogangaben fehlerhaft sind. Mittlerweile konnten jedoch bemalte hintere Kennzeichen zumindest für zwei der drei Farbvarianten bestätigt werden. Und um die Verwirrung noch zu steigern: Auch Modelle mit unbemalten Rückleuchten bei gleichzeitig bemalten hinteren Kennzeichen sind bekannt.


Ansicht von hinten



Varianten mit bemalten und unbemalten hinteren Kennzeichen

In der Regel waren die Bemalungen bei den ersten Modellen einer Serie umfangreicher und wurden dann später aus Kostengründen eingestellt oder reduziert. Daher ist eventuell davon auszugehen, dass Modelle mit unbemalten hinteren Kennzeichen jünger sind als Modelle mit bemalten Kennzeichen. Aber auch ein anderer ganz banaler Grund ist denkbar: Dem produzierenden Heimarbeiter ging zwischendurch einfach mal die Farbe aus.

Die silberne Bodenplatte ist fein detailliert, die Achshalterungen sind offen. Eine Bodenprägung mit dem historischen WM-Logo findet sich im Bereich vor der Hinterachse. Man verwendete grundsätzlich 7-mm-PKW-Räder mit angedeuteter glatter Nabe und grobem Profil.



2. Farbvarianten

Wie oben bereits angedeutet, ist die Variantenzahl bei der Borgward Arabella sehr gering. Formvarianten sind nicht bekannt, darüber hinaus existieren nur drei Farbvarianten - sieht man von einer in Sammlerkatalogen genannten beigefarbenen Vorserie einmal ab -, die allerdings unterschiedlich häufig anzutreffen sind.


Die rote Arabella ist sicherlich die seltenste Variante.

Die himmelblaue Arabella, sowohl mit bemaltem wie unbemaltem hinteren Kennzeichen bekannt. Himmelblaue Varianten liegen in unterschiedlichen Tönungen vor.

Die kieselgraue Arabella, sowohl mit bemaltem wie unbemaltem hinteren Kennzeichen bekannt.


Die himmelblaue und die kieselgraue Variante sind Modelle, die zurzeit zu recht moderaten Preisen gehandelt werden, allerdings wird man für die rote Arabella ungefähr das Fünffache des Preises für die anderen beiden Modelle investieren müssen. Da die rote Arabella bisher nicht mit bemaltem hinteren Kennzeichen bestätigt werden konnte, gehe ich zurzeit davon aus, dass es sich bei ihr um die letzte produzierte Farbvariante handelt, die mutmaßlich bereits in geringerer Auflage hergestellt wurde, was ihre relative Seltenheit erklären würde.

Zu guter Letzt noch ein Blick zurück zum Vorbild, der realen Arabella: Nach nur kurzer Entwicklungszeit gebaut, wies dieser Fahrzeugtyp in der Praxis erhebliche Mängel auf, die das Image von Borgward-Fahrzeugen stark beschädigten. So drang bei starkem Regen häufig Wasser in den Fußraum des Autos. Der Volksmund reagiert schnell: Aus "Borgward Arabella" wurde "Borgward Aquabella".



© 2000-2013
Michael Broer