Die Mercedes-Modelle
Gerade die ersten I.M.U.-Modelle waren den Wiking-Originalen täuschend ähnlich, wie die Gegenüberstellung von
I.M.U.- und Wiking-Sprengwagen zeigt.
Links steht das I.M.U.-Modell, rechts das Original von Wiking. Auf den ersten Blick gleichen sich beide Modelle
wie ein Ei dem anderen, sieht man von Bemalungen und der (zufällig) anderen Walzenfarbe beim Wiking-Vergleichsmodell
einmal ab. Mit Präzisionswerkzeugen lassen sich unterschiedliche Materialstärken nachweisen, die allerdings mit
bloßem Auge praktisch nicht zu erkennen sind. Eines fällt jedoch schon hier auf: Das I.M.U.-Modell hat immer eine
klare Verglasung.
I.M.U. versah seine Modelle mit einer eigenen Bodenprägung an genau der Stelle, wo normalerweise das WM-Logo zu finden
ist, spä:ter wurde unter den vorderen Stoßstangen ebenso ein Logo angebracht. Lediglich zu Anfang nahm man es nicht so genau,
verzichte auf eine Prägung oder stempelte mit grüner Druckfarbe. Eine Sonderstellung nimmt das hier vorliegende Modell
ein: Es handelt sich um die Vorserie mit WM-Prägung, die eigentlich niemals in den Handel kommen sollte, aber in den Wirren
des Konkurses der Firma I.M.U. letztlich doch den Weg nach außen fand. Links I.M.U., rechts Wiking: Praktisch nicht zu
unterscheiden.
Bodenprägungen lassen sich mit etwas Geschick wegfräsen, allerdings gibt es weitere eindeutige Merkmale, die helfen,
ein Modell eindeutig als I.M.U.-Kopie zu verifizieren. Das Mercedes-Fahrerhaus hat auf der Beifahrerseite neben dem Türgriff
immer eine kleine Kerbe (siehe Pfeil). Hier lag wohl eine Beschädigung des Original-Modells vor, von dem die Kopie
abgenommen wurde. Dieser Fehler wurde in die Spritzgussform übertragen und niemals korrigiert.
I.M.U.-Walzen werden gern zur Restauration der Wiking-Sprengwagen verwendet, sind aber leicht zu identifizieren: Wiking-Walzenhalterungen
haben immer eine Formennummer, I.M.U.-Halterungen nicht, dafür aber zwei typische Auswerfermarkierungen, die sich bei dem
Wiking-Original nicht finden.
Die Magirus-Modelle
Analog zu den Mercedes-Modellen versuchte I.M.U. auch bei den Modellen mit Magirus-Fahrerhaus anfangs, den Originalen möglichst nah
zu kommen, erkennbar zum Beispiel am Speditionsmodell. Auch hier sind Unterschiede auf den ersten Blick kaum feststellbar, und nur im
direkten Vergleich zeigen sich leichte Farbunterschiede.
Hellgelbgrau ist eben nicht hellgelbgrau. Auch die etwas nach hinten versetzten Achsen beim Modell rechts sind durchaus I.M.U.-typisch.
Bei der Frontalansicht der Fahrerhäuser zeigen sich die typischen unveränderlichen Unterscheidungsmerkmale. Das I.M.U.-Modell links
ist in der Ausformung der Frontscheibenausschnitte weitaus unsauberer gearbeitet als das Wiking-Modell rechts- Besonders charakteristisch
sind die abgerundeten Ecken am oberen Mittelsteg, an Hand derer sich jeder I.M.U.-Magirus zweifelsfrei identifizieren lässt.
Beim Wiking-Magirus gab es bekanntlich unterschiedliche Fahrerhaus-Formen, mit abgeschrägter und mit gerader Stoßstange, erstere Form
mit und ohne Schlitz. Beim I.M.U.-Magirus kam grundsätzlich nur eine Form zum Einsatz, nämlich die, die man kopiert hatte: Das Fahrerhaus
mit abgeschrägter Stoßstange und mit Schlitz, dieser jedoch immer unsauber und teilweise gefüllt. Bei oben stehendem Foto zeigen
sich außerdem die unterschiedlichen Materialstärken und das eventuell andere Material: Das Wiking-Modell ist deutlich
durchscheinender im Gegenlicht.
I.M.U.-Modelle sind oftmals nur sehr unzureichend verklebt, was dem gewieften Bastler die Arbeit ungemein erleichtert. Gerade bei dem "Flügelrad"-Modell
reichen so eine andere Bodenplatte mit WM-Logo und ein paar Wiking-Räder und -Achsen, um ein Original-Wiking-Modell vorzutäuschen.